Schüttelreime (linke Spalte) und Ungeschütteltes bis zum Abschütteln. Alle Texte © Wolfgang Heidschuch

Vor Ostern bei Köln


Bis Golgatha war's Kreuz gedacht,
doch ist's schon bei Köln-Deutz gekracht.
Pilatus sprach, mit Mahnen fast:
"Dann trägst du halt 'nen Fahnenmast!"


Waldeslust


Sie flüstert leise mir im Tann:
"Nun zeig mir schon das Tier im Mann
und lass ein heisses Stürmchen wehen!"
Doch sah sie nur ein Würmchen stehen...


Nach dem Kriegsrat


Der Geist wird in den Zelten weit,
vergessen ist die Weltenzeit,
und alle Krieger hauchen rasch:
"Oh Manitou, wir rauchen Hasch.
Du lehrst uns stets beim Teilen Güte,
versorgst uns mit der geilen Tüte,
und lachst dann, falls wir Krieger sabbeln,
wenn planlos edle Sieger krabbeln,
und wenn mit bunten Hippietupfen
wir nackich um den Tipi hupfen."


Neulich in Buckingham


"Ach Gottchen", sprach der Sohn betroffen.
"Die Mama liegt vorm Thron. Besoffen..."


Die Queen kocht


Fünf Zwiebeln hat die Queen geschält,
ihr Lächeln dabei schien gequält.
Sie macht, ich sag's gelinde, Sachen,
da muss selbst das Gesinde lachen.
Und Philip, den der Zwiebelgang
zum Pupen hintern Giebel zwang,
sprach: "Lillibeth, du altes Haus,
es rumpelt, doch ich halt es aus."
Da haucht sie in sein Öhrchen: "Mann,
mach ich dich halt mit Möhrchen an!"


Goethe und der Wein I


Den Rotwein lässt Herr Goethe fliessen
und auch mal in die Flöte giessen.
Das macht den guten Schiller traurig,
da klingen dann die Triller schaurig.


Goethe und der Wein II


Den Rotwein lässt Herr Goethe fliessen
und auch auf seine Flöte giessen.
Was dann wohl jetzt die Lotte macht?
Man ahnt es ja. Die Motte lacht...